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Sexting: Wenn Jugendliche durch ihre eigenen Bilder zum Opfer werden


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Jugendliche werden heute in sozialen Netzwerken ganz schnell zum Opfer. Oft bekommen sie sogar den Eindruck, dass sie selbst nicht ganz unschuldig sind. Es geht um Chats, den Versand eigener Bilder und den Umgang mit sozialen Netzwerken überhaupt. Immer öfter wird die Polizei um Hilfe gebeten.

Die Nutzung von Chatprogrammen gehört für Kinder und Jugendliche heute zum Alltag und ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Längst gehören WhatsApp, Facebook und Snapchat für Jugendliche zum Alltag. Doch soziale Netzwerke sind nicht immer gut. Oft entstehen durch die unbescholtene Nutzung weitreichende Probleme. Gerade Jugendliche können die Gefahren nicht gut einschätzen. So kann Mädchen und jungen Männern schnell zum Verhängnis werden, wenn die erste große Liebe nicht die Letzte ist. Dabei ist das die Regel.

Wenn heute von Sexting gesprochen wird, dann ist eigentlich der Versand von Fotos über Messenger gemeint. Häufig werden recht freizügige Bilder auf die Reise zu dem besten Freund, der ersten großen Liebe oder der besten Freundin gesendet. Diese erlauben nicht selten einen tiefen Blick in den Ausschnitt und zeigen oft noch deutlich mehr. Auch junge Männer stellen sich in Pose und zeigen viel nackte Haut. Doch es gibt recht viele Gründe, warum genau diese Bilder den Jugendlichen zum Verhängnis werden können.

Wenn die Fotos in falsche Hände gelangen oder der beste Freund nach einiger Zeit zum Feind wird, dann sind Probleme vorprogrammiert. Ganz oft kommt es zu Hänseleien als einfachste Form der Gemeinheiten, die teils in Cybermobbing enden. Wenn die Bilder unberechtigt veröffentlicht werden, ist das schon schmerzhafter und stellt unstrittig eine Straftat dar. Oft ist Jugendlichen nicht bewusst, dass bereits das Weiterleiten eines privaten Fotos der Freundin eine Straftat sein kann. Vielfach werden Jugendliche von ihren ehemaligen Freunden oder deren Bekanntenkreis erpresst und finden keinen Ausweg. Dann kommt es teils zu Selbstmordgedanken.

Letztlich hilft hier nur Prävention im Vorfeld von Straftaten. In unserem ausführlichen Ratgeber zum Thema Sexting erfahren Sie weitere Einzelheiten zu diesem Thema und bekommen wertvolle Tipps. Auch die Polizei Thüringen hat aus aktuellem Anlass noch einmal einige Tipps für Jugendliche veröffentlicht:

  • Vertrauen ist das A und O: Frage dich vor dem Versand, ob du dem Empfänger vertrauen kannst. Was passiert nach einem Streit mit deinem Bild?
  • „Sexy or Slutty?“: Der Grat zwischen „sexy” und „billig” ist schmal. Überleg dir deshalb, wie dein Bild beim Betrachter ankommt.
  • Zum Bauchgefühl stehen: „Wenn du mich liebst, dann machst du das für mich!“ Lass dich von deinem Partner oder deiner Partnerin nicht drängen. Wenn das der Fall ist, solltest du auf keinen Fall nachgeben, denn das ist Nötigung und strafbar. Steh zu deinem Bauchgefühl und sag „nein!“.
  • Sextings nicht weiterleiten: Wenn du selbst erotische Fotos/Videos zugeschickt bekommst, dann sende sie auf keinen Fall weiter und lösche sie von deinem Smartphone. Du machst dich sonst strafbar, weil du das Recht am eigenen Bild der abgebildeten Person verletzt.
  • Es ist bereits schiefgegangen? Bilder, die nur für dich und deinen Schatz bestimmt waren, sind in falsche Hände gelangt? Du fühlst dich bloßgestellt und weißt nicht, was du tun sollst? Grundsätzlich solltest du sofort mit einer Vetrauensperson darüber reden. Deine Eltern helfen dir weiter, aber es gibt auch die Nummer gegen Kummer. Unsere Kollegen helfen euch bei Straftatverdacht ebenfalls weiter.

Heute aktuell: Das müssen Sie gelesen haben:

Für Eltern gibt die Polizei Thüringen folgende Tipps:

  • Medienbilder reflektieren: Reden Sie mit Ihrem Kind über die derzeit vorherrschenden Medienbilder. Regen Sie Ihr Kind an, diese zu hinterfragen und darüber nachzudenken, was die Bilder transportieren.
  • Den Adressaten im Blick haben: Reden Sie mit Ihrem Kind darüber, wie ihre Fotos/Videos, Textbeiträge etc. auf andere Nutzer wirken könnten.
  • Zum Bauchgefühl stehen: Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es niemals Fotos/Videos von sich machen soll, wenn es sich dabei unwohl fühlt. Nein zu sagen ist dann das einzig Richtige.
  • Sextings nicht weiterleiten: Machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass es freizügige Fotos anderer nicht weiterleiten soll. Das ist unfair und strafbar.
  • Die Scham überwinden: Wenn entsprechendes Material in die falschen Hände geraten sind, dann machen Sie Ihrem Kind auf keinen Fall Vorwürfe! Es fühlt sich verraten, dem Spott anderer ausgeliefert und verletzlich. Wichtig ist es, dass Sie Ihrem Kind das Gefühl vermitteln, dass es sich bei Ihnen sicher und verstanden fühlen kann.
  • Rechtliche Schritte: Wenn Sexting-Fotos/-Videos Ihres Kindes in falsche Hände geraten sind und missbräuchlich verwendet werden, erstatten Sie Anzeige. Bedenken Sie jedoch, dass es sehr schwierig ist die unkontrollierte Verbreitung des Bildes zu stoppen.

Wer kann helfen, wenn Sexting zum Problem wird

Oft ist es für Jugendliche ganz schwer, sich in einer konkreten Bedrohungslage an Lehrer, Eltern oder andere Jugendliche zu wenden. Sie sind mit ihrem Problem alleine, was dieses noch größer macht. Doch es gibt einige Anlaufstellen, die auch anonyme Hilfe anbieten:

Deutschland: Nummer gegen Kummer

Unter 116 111 finden Kinder und Jugendliche einen ersten Ansprechpartner für diverse Sorgen wie Selbstmordgedanken. Die Telefonnummer ist montags bis samstags von 14 Uhr bis 20 Uhr kostenlos aus den deutschen Handynetzen und dem Festnetz erreichbar. Der Anruf erscheint nicht auf der Telefonrechnung. Wer lieber schreibt, kann unter nummergegenkummer.de auch anonym chatten. Bei Bedarf legen Sie Ihrem Kind einfach einen Zettel mit der entsprechenden Nummer auf den Tisch oder weisen Sie in einem offenen Gespräch auf diese Institution hin. Denn gerade wenn das Kind nicht mit den Eltern reden mag, kann diese Nummer eine echte Hilfe und Anlaufstelle sein.

Deutschland: Nummer gegen Kummer Elterntelefon (anonym & kostenlos)

Auch Eltern haben die Möglichkeit sich zu dem Thema Suizid Gedanken bei Kindern beraten zu lassen. Denn gerade bei so einem heiklen Thema ist es fraglich, ob der Rat von anderen Eltern immer der Sinnvollste ist. Unter 0800 111 0 550 können sich Eltern beraten lassen. Das Telefon ist montags bis freitags von 9:00 Uhr bis 11 Uhr und dienstags und donnerstags von 17:00 Uhr bis 19 Uhr besetzt.

Deutschland: Die Telefonseelsorge ist für alle da (kostenlos und anonym)

Unter den kostenlosen Telefonnummern 0800 111 0 111, 0800 111 0 222 und 116 123 finden Sie ebenfalls ein offenes Ohr, auch bei Suizid-Gedanken. Wer nicht reden möchte, kann sich unter telefonseelsorge.de auch per E-Mail oder Chat beraten lassen.

Österreich: Rat auf Draht (kostenlos und anonym)

In Österreich können Kinder, Jugendliche und Eltern unter der Telefonnummer 147, die ohne Vorwahl erreichbar ist, rund um die Uhr eine kostenlose Telefonberatung erhalten. Wer lieber schreibt, kann sich per E-Mail oder via Chat mit Fachkräften austauschen. Im Internet finden Sie den Rat auf Draht unter rataufdraht.at.

Schweiz: Pro Juventute hilft Kindern und Jugendlichen

In der Schweiz ist das Kinder- und Jugendtelefon ebenfalls unter der Telefonnummer 147 erreichbar. Die Rufnummer ist rund um die Uhr zum Nulltarif geschaltet. Wahlweise ist auch eine Beratung via SMS, Chat oder E-Mail möglich. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite projuventute.ch. Die Elternberatung ist innerhalb der Schweiz unter 058 261 61 61 zu normalen Telefongebühren erreichbar.

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