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Vodafone Postkarte: Benachrichtigung ist plumpe Werbung


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Per Dialogpost versendet Vodafone adressierte Postkarten an zahlreiche Haushalte. Beworben werden Telefon- und Internetprodukte des Telekommunikationsriesen. Allerdings führt die Karte bei einigen Verbrauchern zu Verwirrung. Die Postkarte erweckt den Eindruck, dass es sich um eine amtliche Benachrichtigung handelt, die von der Post das zweite Mal zugestellt wurde.

Kreativität in der Werbung ist grundsätzlich gut, wenn die Offerten dadurch nicht irreführend werden. Doch genau das kann bei der aktuellen Werbesendung passieren. Im Oktober 2016 haben wir schon über einem Werbebrief von Vodafone berichtet, der wie ein Einschreiben-Brief gestaltet war. Das führte dazu, dass Kunden zunächst nicht nur einen Schreck bekommen, sondern den Brief auch geöffnet und die Werbebotschaft wahrgenommen haben.

Jetzt spart sich Vodafone den Briefumschlag und versendet seit längerer Zeit nur noch kleine Postkarten. Diese Benachrichtigungs-Postkarten hat jetzt die Verbraucherzentrale Sachsen thematisiert. Einige gestalterische Elemente geben Anlass zur Sorge, da sie nicht der Wahrheit entsprechen.

Was ist an der Vodafone-Postkarte zu kritisieren?

Auf der Vorderseite der Karte ist als Überschrift „Wichtige Information“ zu lesen. Danach sieht der Empfänger folgenden Text:

An Ihrer Adresse gibt es eine wichtige Neuerung der Telefon- und Internet-Technologie.

Dadurch kann sich Ihr Tarif in Preis und/oder Leistung verbessern.

Rufen Sie daher bitte bis spätestens [Datum] bei uns an.

Mehr Informationen finden Sie auf der Rückseite der karte.

Vielen Dank.

Die Aufmachung der Karte hat keinen werblichen Charakter und erinnert optisch eher an eine amtliche Benachrichtigung.

Genau genommen handelt es sich um ganz normale Werbung für Vodafone-Produkte, die früher mit farbigen Anschreiben und Prospekten im Briefumschlag ins Haus kam. Besonders dreist ist, dass der Empfänger der Werbung mit einer Terminsetzung unter Druck gesetzt wird. Er soll innerhalb einer bestimmten Frist anrufen, um sich ein Angebot einzuholen. Dazu sagt Frau Dr. Henschler von der Verbraucherzentrale Sachsen:

[…] aufgrund der gesamten Aufmachung der Karte werden die Angeschriebenen unter Druck gesetzt, unbedingt innerhalb der Frist beim Anbieter anzurufen, weil sie ansonsten etwas Wichtiges verpassen könnten.Dr. Katja Henschler, Verbraucherzentrale Sachsen

Die Verbraucherzentrale Sachsen ist der Auffassung, dass diese Werbepostkarte nach dem Wettbewerbsrecht unzulässig ist.

Unseriös ist nach unserer Auffassung auch der Stempel mit „Wiederholter Zustellversuch“ als Aufschrift, der auf der Karte gleich aufgedruckt wurde. Dieser erweckt den unzutreffenden Eindruck, dass der Postbote die Benachrichtigung schon einmal zustellen wollte.

Verpassen Sie keine Warnung. Hier können Sie uns folgen:

Wie sollten Sie sich verhalten

Machen Sie mit dieser Postkarte dasselbe, was Sie auch mit einem Werbebrief oder einem bunten Prospekt von Vodafone tun würden, der in Ihrem Briefkasten landet. Falls Sie sich doch entscheiden anzurufen, sollten Sie am Telefon keine Zusagen machen und nichts bestellen. Sie haben alle Zeit der Welt zu entscheiden, ob Sie einen Vertrag abschließen oder Ihren Internettarif ändern möchten. Lassen Sie sich allenfalls ein Angebot zusenden und vergleichen Sie die Preise mit anderen Anbietern.

Zusammenfassung
  • Postkarte ist eine Werbesendung
  • Frist hat keinerlei Bedeutung
  • Sie müssen nicht reagieren und können Vodafone jederzeit anrufen, wenn Sie es möchten

(Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen)

Wie ist Ihre Meinung zur Vodafone-Postkarte?

Ist die Werbepostkarte bei Ihnen schon angekommen? Uns interessiert, was Sie als Verbraucher von dieser Art der Werbung halten? Teilen Sie Ihre Meinung mit anderen Lesern über die Kommentare unter diesem Artikel.

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4.7 (10 Stimmen)

7 Gedanken zu „Vodafone Postkarte: Benachrichtigung ist plumpe Werbung“

  1. ich habe einen brief von vodafone kabel deutschland bekommen mit der bitte um rückruf unter 0800-20 800 70
    bis zum 30.11.2018. habe natürlich nicht darauf reagiert. danke

    Antworten
  2. Ich ersetze den Stempel „Dialogpost“ von Vodafone immer durch „Monologpost“ und ab damit in den nächsten Briefkasten. Soll das Unternehmen doch sein Altpapier selbst entsorgen…

    Antworten
  3. Ist solche art der Werbung den nicht schon verboten, wenn ja sollten sich dei Verbraucherzentralen dagegen vorgehen.
    Sollte rechtlich noch keine handhabe gegen solche Methoden möglich sein sollte da der Gesetzgeber angehalten werden
    gestze zu ändern/erlassen.

    Antworten
  4. Wir sind bereits gezwungenermaßen jetzt durch den zusammenschluß Kunde von Vodafone. Wir hatten damals bei Kabel Deutschland den Vertrag gemacht.
    Aber nach einem Update unseres Kabelreceivers ist alles noch schlechter in de Bedienung und extrem lange umschaltzeiten beim Prigrammwechsel.
    Aber diese Karte hat uns jetzt dazu bewogen den Anbieter zu wechseln.
    Wir werden den Anschluss kündigen.
    Aber 100%

    Antworten
    • Wer nachdenkt, lässt sich nicht blenden. Nachdem ich dies gelesen habe,fühle ich mich bestätigt, bisher alles richtig mit diesen mittlerweile fast wöchentlich im Kasten liegenden amtlich aussehenden Briefen gemacht zu haben: in Fetzen reißen und Ablage P. Aber unmöglich finde ich es dennoch und hoffe, Vodafone wird bald ein Strich durch die Rechnung gemacht. Saublöder Verein. Bei mir war dieser Stempel „2. Zustellversuch“ mit Fantasie-Namenskürzel oben auf dem Wisch INNERHALB des Briefes aufgedruckt. Für wie dämlich halten die einen eigentlich?

      Antworten
  5. Vodafone versucht eine neue Werbestragetie und sollte frühzeitig an weiteren Täuschungsversuchen gehindert werden. Andernfalls ziehen andere Unternehmen nach. Also ist der Gesetzgeber in der Pflicht, falls die einschlägigen Paragrafen nicht hinreichend greifen, unzureichend angewendet oder spitzfindig unterlaufen werden.

    Antworten
  6. Mein Schwiegervater, 83 Jahre alt, war sehr verunsichert ob dieser amtlich anmutenden Post. Ich finde den fiesen Stempel „Wiederholter Zustellversuch“ mit Fake-Kurzzeichen eines imaginären Postboten besonders Hinterhältig. Das ist nicht witzig

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