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Weiterhin falsche Polizisten unterwegs – Betrüger verängstigen Opfer


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Nach wie vor sind falsche Polizisten unterwegs oder rufen ihre Opfer an, um diese unter Druck zu setzen. Immer wieder fallen gerade ältere Leute auf den Trickbetrug herein, obwohl es bereits sehr viele Warnungen im Internet gibt. Im Kreis Paderborn gab es ein neues Opfer und ein beinahe neues Opfer.

Immer wieder warnt die echte Polizei vor den Trickbetrügern, die sich als falsche Polizisten ausgeben. Auch wir haben bereits mehrfach über diese Betrugsmasche berichtet. In unserem Sammelartikel „Warnung: Falsche Polizisten rufen an – Die Maschen im Überblick“ finden Sie mehrere Maschen im Überblick. Außerdem haben wir über einen Fall berichtet, bei dem die Kriminellen 40.000 Euro erbeuteten.

Trotzdem kam es jetzt im Kreis Paderborn dazu, dass ein Ehepaar von Kriminellen mit dem Trick der falschen Polizisten einen fünfstelligen Betrag erbeuten konnten. Und ein zweiter Fall wäre beinahe hinzugekommen. Nur weil die Bankfiliale den Betrag nicht vorrätig hatte, kam das ältere Ehepaar mit dem Schrecken davon. Auch hier ging es um einen fünfstelligen Betrag.

Worin besteht die große Gefahr?

Auch wenn die älteren Mitbürger die Masche bereits kennen und davon gelesen haben, gehen die Trickdiebe so geschickt vor, dass immer wieder Leute darauf reinfallen. Die Kreispolizeibehörde Paderborn schreibt dazu:

Sie sind dermaßen geschickt, ihre Opfer am Telefon von ihren frei erfundenen Legenden zu überzeugen, dass Präventionshinweise der Polizei verpuffen. Auch in den aktuellen Fällen war den Opfern die „Falsche Polizisten“-Masche bekannt. Dennoch „packten“ die Täter die Senioren. Sie machen ihnen Angst, bauen ungeheuren Druck auf und lassen sie nicht mehr zur Ruhe kommen. Permanent klingelt das Telefon und die „falschen Polizisten“ lullen die Opfer mit immer neuen „Informationen“ ein. Dabei werden die Legenden immer wilder und Angst machender. So berichten die Täter nicht mehr nur über Einbrüche in der Nachbarschaft sondern über brutale Raubüberfälle, bei denen die Nachbarn schwer verletzt wurden. Die Polizei habe Täter festnehmen können, aber Komplizen seien auf der Flucht. Es bestünde die akute Gefahr eines Überfalls bei den Angerufenen. Bargeld und Wertsachen sind nicht mehr sicher. In einem weiteren Anruf wird mitgeteilt, dass ein Raubopfer verstorben sei.

Wenn die Täter wissen, dass hohe Beträge zu erbeuten sind, werden die Geschichten weiter gesponnen. So werden dann die Bankangestellten plötzlich zu Mittätern, da sie mit den Verbrechern angeblich unter einer Decke stehen. Da wird Geld auf geheime Konten im Ausland transferiert oder gegen Falschgeld ausgetauscht.

Um das Geld zu sichern, werden die Opfer in die Bank geschickt, um das Geld abzuheben. Damit der Kontakt zwischen Kriminellen und Opfer bestehen bleibt, wird versucht per Handy Kontakt zu halten. So können die Täter immer wieder Einfluss auf Ihre Opfer nehmen. Oftmals erfolgen solche Anrufe auch in den späten Abendstunden oder in der Nacht. Gerade wenn die Abendstunden genutzt werden, werden die Opfer der Anrufe zur Eile gedrängt, denn die Filialen der Sparkassen schließen ja auch irgendwann.

Das Verrückte bei der ganzen Sache ist, dass die Betrüger anrufen und bei dem Angerufenen im Display erscheint, dass die 110 anruft. Doch diese Anzeige ist. Was viele ältere Menschen nicht wissen: Die 110 als Rufnummer im Telefondisplay gibt es nicht. Die Polizei NRW schreibt dazu auf ihrer Webseite:

Die Täter agieren häufig aus „Callcentern“ im Ausland. Sie nutzen das sogenannte „Call-ID-Spoofing“. Dies ermöglicht die Anzeige einer frei wählbaren Telefonnummer im Display des Angerufenen mittels Internettelefonie. Die wahre Herkunft des Anrufes wird nicht nur verschleiert, es entsteht der Eindruck, der Anruf stamme tatsächlich von der Polizei. Bei einem Anruf der echten Polizei erscheint jedoch niemals die Rufnummer 110 im Telefondisplay.

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So kann der gefälschte Anruf aussehen, wenn er auf Ihrem Telefon eingeht. (Quelle: Screenshot/LKA NRW)

Verunsicherung vs. Angst

Sie denken, Sie würden nicht auf die falschen Polizeianrufe hereinfallen und gleich die echte Polizei informieren? Auch darauf sind die Kriminellen gewappnet. Um die Opfer zu verunsichern, werden weitere Stories erzählt. Damit die Opfer richtig ins Zweifeln kommen, wird erzählt, dass die Telefone der Polizei von Verbrechern abgehört werden. Rückrufe bei der Polizei seien demnach sinnlos, weil die Verbrecher mithören würden. Jetzt wird angeblich über eine sichere Leitung telefoniert.

Meist geraten ältere Menschen dann derart in Panik und Angst, dass sie den Tätern Folge leisten und das Geld abheben und den Kriminellen aushändigen. Beziehungsweise an einen Ort ablegen, wo die Kriminellen es abholen werden.

Die Gesprächsführung ist dabei so geschickt, dass die Kriminellen ihre Opfer dazu bringen, das gesamte Barvermögen und mitunter sogar den Inhalt von Bankschließfächern abzuheben beziehungsweise zu leeren. Stundenlange Telefonate tragen dazu bei, die Menschen mürbe zu machen.

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(Quelle: Screenshot/Plakat LKA NRW)

Wie können Sie diesem Trick entfliehen und die falschen Polizisten erkennen?

Eigentlich ist es ganz einfach. Egal, was Ihnen jemand am Telefon erzählt und wie schaurig die Geschichte auch ist: vergewissern Sie sich bei Ihrer örtlichen Polizei. Rufen Sie die Nummer vor Ort oder auch die 110 an und berichten Sie von dem Telefonat. Vor allem, wählen Sie die Nummern manuell. Gehen Sie nie über die Funktion des Rückrufs.

Am besten machen Sie sich während des Gesprächs Notizen über die Anrufzeit, den Namen (auch wenn dieser sicher ausgedacht ist) des Anrufers und über den Inhalt.

Rufen Sie auf jeden Fall die echte Polizei über den Notruf 110 an und fragen Sie nach!

Auch die Kreispolizeibehörde Paderborn hat noch ein paar wichtige Fakten für Sie:

– Wir fragen Sie niemals am Telefon nach Ihrem Vermögen oder fordern Sie auf, Geld oder Wertsachen zu hinterlegen oder an uns zu übergeben.

– Sollten Sie solche Anrufe bekommen, gehen Sie nicht auf die Anrufer ein. Legen Sie auf und rufen Sie die echte Polizei über den Notruf 110 an!

Außerdem bitte die Paderborner Polizei die jüngere Generation, ältere Angehörige, Nachbarn und Bekannte vor dem Maschen der „falschen Polizisten“ und dem „Enkeltrick“ zu warnen. Nur wenn die jüngeren dieses Thema bei den älteren Menschen immer wieder thematisieren, besteht die Möglichkeit, dass die Kriminellen mit ihrer Masche nicht mehr durch kommen.

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Heute aktuell: Das müssen Sie gelesen haben:

Hohe Schadenssummen

Einige wenige Opfer melden sich bei der Polizei und bringen den Betrug zu Protokoll. Die Polizei NRW berichtet von Millionenbeträgen im Jahr 2017. Die Dunkelziffer der Opfer von Fakeanrufen im Namen der Kriminalpolizei liegt wahrscheinlich im Milliardenbereich. Denn viele Opfer schämen sich, dass Sie auf derartige Betrügereien reingefallen sind und erstatten keine Anzeige bei der Polizei. Aber genau das sollen Sie tun, wenn Sie auf die Betrüger hereingefallen sind. Haben Sie keine Scheu. Sie sind nicht die einzigen Opfer dieser kriminellen Machenschaften.

Melden Sie den Betrug auf jeden Fall bei Ihrer Polizei. In vielen Bundesländern ist es sogar möglich, eine Strafanzeige online zu erstatten.

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